Ist das alles? War’s das jetzt? Geht das jetzt immer so weiter? Es gibt Lebenslagen, in denen man sich wünscht, man könnte alles hinschmeißen und neu anfangen – beruflich wie privat. Dennoch scheint so vieles dagegen zu sprechen, scheinen so viele Hindernisse den Weg zur Veränderung zu blockieren, dass man schon beim Gedanken daran die Energie verliert. Wie kann ich mich beruflich verändern? Wie könnte ein beruflicher Neuanfang aussehen? Und was würde das für mein Privatleben bedeuten?

Neuanfang tut gut – machen Sie es sich leichter

Menschen verändern sich. Das wussten schon Hermann Hesse und Rainer Maria Rilke und haben ihre Weisheit „verdichtet“. Zumindest Hesse aber wusste auch, dass jedem Anfang ein Zauber innewohnt, „der uns beschützt und der uns hilft zu leben“. Und Recht hat er: Ein neuer Anfang tu gut. Und muss gar nicht zwangsläufig einen kompletten Umbruch bedeuten oder einen Jobwechsel mit sich bringen. Wichtig ist, dass man sich darüber klar wird, wer man ist – jetzt, an diesem Punkt im Leben – und wo man hin will. Zeit, sich einen Sparringspartner zu suchen. Jemanden, der einem hilft die Veränderungen im Leben zu analysieren und neue Perspektiven zu entwickeln, die zum veränderten Leben passen. Berufscoaching tut gut: Man wird klarer, sicherer, trifft leichter Entscheidungen.

Soll ich mich beruflich neu orientieren?

„Wenn du merkst, dass dein Pferd tot ist – steig ab!“ heißt es immer so lapidar. Eigentlich völlig klar, nur: Woran merke ich, dass „mein Pferd wirklich tot ist“ und wer sagt mir, dass es sich lohnt, die Unbequemlichkeiten zu riskieren, die so eine berufliche Neuorientierung mitbringt? Unsicherheit und Angst vor dem Jobwechsel sind völlig normal.

Zehn gute Gründe für eine berufliche Veränderung

  • Wenn Sie sich nach Neuem sehnen.
  • Wenn Ihnen etwas fehlt, das im Beruf wirklich wichtig ist: Gestaltungsspielraum, Mitbestimmung.
  • Wenn Sie sich in Ihrem Team nicht mehr wohlfühlen.
  • Wenn sich Ihre Werte und Wünsche und Prioritäten verändert haben und nicht mehr zu Ihrem aktuellen Job zu passen scheinen.
  • Wenn Sie sich mit Ihrem Unternehmen oder seinen Produkten nicht mehr identifizieren können und inzwischen für andere Themen brennen.
  • Wenn Sie keine Anerkennung erhalten.
  • Wenn Sie „montags schon kotzen“ möchten.
  • Wenn Ihnen die Lebensfreude abhanden kommt.
  • Wenn Ihre berufliche Unzufriedenheit Ihr Privatleben belastet.
  • Wenn Sie Ihre Arbeit als sinnlos empfinden.

Heißt berufliche Neuorientierung auch immer zwangsläufig neuer Job?

Nein. Keineswegs. Es gibt viele Formen für einen Neuanfang im Beruf. Den Job zu wechseln ist oft gar nicht so schwierig – aber nicht immer die Lösung: Die Probleme, die zum Jobwechsel geführt haben, tauchen unter Umständen auch in der neuen Firma, im neuen Team, bei der neuen Tätigkeit auf. Wie kann das sein? „Egal, wo du hingehst, du nimmst dich selber immer mit“, heißt es – Fluch und Segen zugleich. Deshalb: Eine Situationsanalyse und eine fundierte Betrachtung der eigenen Person in den diversen Lebensrollen – im Job, im Unternehmen, im Team und im Privatleben – lohnt sich. Übrigens: Ob Sie 35 oder 55 sind: Eine berufliche Neuorientierung ist in jedem Alter möglich.

Was möchte ich konkret verändern?

Stellen Sie sich Fragen: Wie habe ich mich selbst verändert und welcher neue Job passt dazu? Möchte ich einen ganz neuen Job? Ein anderes Fachgebiet? Für ein anderes Unternehmen arbeiten? Teil eines anderen Teams sein? Reicht vielleicht der Wechsel in eine andere Abteilung, in ein anderes Team aus? Oder will ich wirklich von Grund auf neu starten?

Was möchte ich verändern, wie könnte eine Tätigkeit aussehen, die ich gern ausübe? In was für einem Unternehmen möchte ich beschäftigt sein? Mit was für Menschen kann ich gut arbeiten? Mit welchen Inhalten möchte ich mich befassen?

Erste Schritte zur beruflichen Veränderung

  • Merken, dass etwas nicht stimmt, dass man sich nicht mehr wohl fühlt.
  • Versuchen sich darüber klar zu werden, woran das liegt. Mit Partner/in oder Freund/in sprechen.
  • Nicht zu lange aushalten! Zeitfenster setzen: Ich gebe mit XXX Monate, in denen ich die Lage betrachte und prüfe, ob sie sich verändert oder ich mich verändere. Wenn nicht: handeln!
  • Ein Coaching in Anspruch nehmen, Situation analysieren, Klarheit gewinnen, Perspektiven entwickeln, Entscheidung treffen.

Jobwechsel! Wie geht das?

Entscheidungsfindung leichter gemacht

Eine Entscheidung zu treffen, hinter der man wirklich steht, ist eine Herausforderung. Alles ist leichter, wenn man es nicht allein tun muss. Eine Entscheidung trifft sich leichter, wenn man ein kompetentes Gegenüber hat, das mitdenkt, abwägt, Impulse gibt, bremst oder beschleunigt. Ein Coach verfügt über Methoden, die die Entscheidungsfindung und die berufliche Neuorientierung vereinfachen. Sich in dieser Situation gewiss zu sein, dass man alle Eventualitäten und möglichen Konsequenzen für Berufs- und Privatleben kritisch abgeklopft hat – unter Berücksichtigung von Kopf und Bauch – und mit Unterstützung von jemandem, der die eigenen Lebensumstände kennt, schafft Sicherheit. Für Ungeduldige: Einen Selbsttest zur Frage Jobwechsel ja oder nein finden Sie hier. https://karrierebibel.de/selbsttest-job-kuendigen.

Aktiv werden: einen neuen Job suchen und finden

Klarheit gewonnen? Für und Wider kritisch beleuchtet? Entscheidung zum Jobwechsel getroffen? Dann los: Jetzt geht es an die ganz konkrete Umsetzung. Leichter wird es, wenn man auf einige Dinge achtet, um sich nicht selbst ein Bein zu stellen oder versehentlich die Grundlage für zukünftige Probleme zu schaffen:

Jobwechsel: Fünf Tipps, um den Ausstieg friedlich und fair zu gestalten:

Gründe für Jobwechsel kommunizieren

Berufswechsel ja oder nein? Nicht umsonst haben Sie die Entscheidung getroffen, den Beruf zu wechseln. Trauen Sie Ihren eigenen Argumenten und legen Sie Ihrem Arbeitgeber freundlich dar, was Sie zu dieser Entscheidung gebracht hat. Schonen Sie ihn nicht, verstecken Sie sich nicht mit Ihren Gefühlen. Sagen Sie, was ist – und wählen Sie eine faire, sachliche Sprache. Legen Sie sich Formulierungen zurecht, mit denen Sie den Jobwechsel begründen – seien Sie ganz aufrichtig und integer.

Motivieren Sie sich

Die letzten Wochen so engagiert zu arbeiten, als wäre der Job ganz neu für Sie, fällt schwer, wenn Sie innerlich schon gekündigt haben. Dennoch: Geben Sie alles. Das gibt Ihnen ein gutes Gefühl und Sie bleiben bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber in guter Erinnerung. Gute Abschiede sind wichtig.

Kneifen Sie nicht

Natürlich können Sie zum Arzt gehen und sich krankschreiben lassen, wenn Ihnen die letzten Wochen im Beruf vor dem Magen stehen. Dennoch: Hinter einer Krankheit sollte ein gesundheitlicher Grund stehen– ein psychologischer gilt hier ebenso viel wie ein physischer –und nicht die Absicht, nichts mehr in den aktuellen Job zu investieren. Man trifft sich immer zweimal im Leben…

Sagen Sie danke

Wahrscheinlich hat nicht jeder Kollege Sie auf Ihrem beruflichen Weg weitergebracht und Ihnen geholfen, aber in jedem Job gibt es wichtige Bezugspersonen, auf die man sich immer verlassen konnte, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben. Sagen Sie danke. Und danken Sie auch Ihrem Vorgesetzten, auch wenn es möglicherweise schwer fällt: Sie haben eine Menge gelernt während Ihrer Zeit in seinem Unternehmen. Und wenn Ihnen das heute auch noch nicht so klar sein mag – die Erkenntnis kommt. Und sei es, dass Sie festgestellt haben, dass Sie unter solchen Bedingungen wie die, die Sie in Ihrem jetzigen Unternehmen hatten, nie wieder arbeiten möchten.

Der letzte Arbeitstag: Gestalten Sie Ihren Abschied

Gerade wenn Sie bereits einige Zeit bei Ihrem Arbeitgeber waren und die Kollegen gut kennen, sollten Sie sich richtig – und möglichst persönlich – verabschieden, zum Beispiel bei einem gemütlichen Umtrunk, oder,wenn das Team eher klein ist, bei einem gemeinsamen Essen nach dem letzten Feierabend. Eine Rede zu halten, wird niemand von Ihnen verlangen. Finden Sie freundliche, verbindliche Worte für jeden einzelnen – so haben Sie die Gelegenheit, noch einmal mit jedem ins Gespräch zu kommen und sich anständig von jedem einzelnen lieb gewonnen Kollegen und auch dem Chef zu verabschieden. Sie gehen mit einem guten Gefühl.

Jobwechsel: Zwischen altem und neuem Job – die Übergangszeit

First Things First: Auch bei der kleinsten Pause zwischen zwei Jobs sollten Sie sich bei Ihrem Jobcenter arbeitssuchend melden. Dann zahlt die Arbeitsagentur neben dem Arbeitslosengeld auch die Versicherungsbeiträge für die jeweiligen Kassen und Sie vermeiden eine Versicherungslücke.

Die Zeit zwischen zwei Jobs kann mühsam sein. Einerseits hat man den alten Job mit seinen Ärger- und Kümmernissen noch nicht ganz verarbeitet. Andererseits ist die Zukunft auf einmal deutlich ungewisser als vorher. Selbst wenn man hinter seiner Entscheidung steht, man fühlt sich unsicher. Was kann man tun, um dieses unbehagliche Gefühl aufzulösen und die Zeit bis zum Beginn des neuen Jobs gut nutzen? Die freie Zeit, die zwischen zwei Arbeitsstellen liegt, egal ob gewollt oder ungewollt, ist nämlich nicht nur sinnloser Leerlauf. Wenn man sie geschickt nutzt, kann das für den guten Start in den neuen Job und das eigene Wohlbefinden Wunder wirken. So zum Beispiel kann es gehen:

Ausruhen, entspannen

Egal warum man nun zwischen zwei Jobs steht, die freie Zeit hat man sich redlich verdient. Und meist hat man sie auch nötig. Jetzt gilt es, sich einfach ein bisschen zu verwöhnen. Ob das der Kurzurlaub am Strand ist, regelmäßige Massagetermine oder einfach nur lange Spaziergänge im Wald – man sollte es sich gönnen.

Bilanz ziehen, berufliche und private Ziele überdenken

Ein neuer Job – oder ein Umschulung –ist immer eine neue Erfahrung, aber auch aus dem alten Job kann man wichtige Erkenntnisse mitnehmen. Egal, ob die alte Stelle gut oder schlecht war — jetzt ist die Zeit, ein wenig Abstand zu gewinnen und sich zu fragen: Was hat der alte Job gebracht? Was will ich im neuen Job anders oder besser machen? Bin ich noch auf dem richtigen Weg, um meine langfristigen Ziele zu erreichen? Auch das Privatleben einmal zu überdenken, gibt neue Impulse und frische Energie. Und die braucht man, wenn man eine neue Sportart beginnt, einen Gitarrenkurs macht und endlich mal wieder Freunde besucht, die man viel zu lange nicht gesehen hat. „Ich bin nicht meine Arbeit“ ist eine gute und vor allem wahre Erkenntnis. Auch wenn sich in unserem Leben viel um den Job dreht: Vor allem anderen sind wir Menschen mit dem Auftrag, das zu sein, was wir sind – und nicht stets nach Optimierung zu streben.

Liegengebliebenes erledigen

Jetzt kann man die Dinge erledigen, zu denen man sonst nie kommt. Ob Frühjahrsputz oder Ausmisten des Kleiderschranks, Behördenkram, Arzttermine, Gesundheitscheck: Jetzt ist Zeit, wichtige Dinge in Ruhe zu tun und das gute Gefühl zu genießen, das entsteht, wenn man etwas erledigt, das lange überfällig war.

Recherche und Vorbereitung

Rückt der erste Tag im neuen Job näher, sollte man beginnen, sich mit der Branche, der neuen Tätigkeit, dem neuen Unternehmen, der neuen „Rolle“, die man in Kürze spielen wird, zu beschäftigen. Das spart enorm Energie, die man stattdessen voll in den neuen Job investieren kann.

Jobwechsel: Ready – Set – Go! Der erste Arbeitstag im neuen Job

Gründe für den Jobwechsel haben Sie so einige gehabt und so manches Mal waren Sie im Job überfordert. Das soll jetzt, im neuen Job, auf jeden Fall anders werden. Der Einstieg ist immer ein bisschen „zittrig“: Das Firmengebäude ist fremd; die neuen Kollegen und neuen Aufgaben sowieso.

Als Neuer im Unternehmen müssen Sie Ihren Platz im Team erst einmal finden und die Kollegen müssen sich an Sie gewöhnen. Oft stellt man als Jobeinsteiger erst einmal eine Belastung dar, weil man ja erst einmal eingearbeitet werden muss. Das kostet Zeit und Nerven. Und nicht jedes eingespielte Team öffnet die Arme weit für neue Kollegen. Aber: Nur Mut. Schließlich waren die Kollegen auch alle mal neu. Ja, man erwartet viel Fachwissen von Ihnen, Motivation und Engagement und innovative Ideen. Aber jeder weiß, dass man als Neuer nervös und unsicher ist, die Unternehmenskultur noch nicht kennt, wenig über betriebliche Abläufe und Hierarchien weiß und nichts über die ungeschriebenen Gesetz, dass man viele Fragen stellen, viele Fehler machen wird. Das ist völlig normal. Bleiben Sie ruhig, geben Sie einfach Ihr Bestes.

Neu durchstarten? Umschulung lohnt sich

Wiedereinstieg, Arbeitslosigkeit oder Jobfrust? Wenn eines sicher ist im Leben, dann, dass nichts wirklich sicher ist. Leben ist Veränderung und wenn man auch so gern an vielem festhalten möchte, was sich bewährt hat, ist Anpassung an neue Lebenssituationen doch manchmal unumgänglich.

Berufswechsel – ja oder nein?

Falls Ihr erlernter Beruf beispielsweise nicht mehr nachgefragt wird, Sie berufsunfähig sind, Ihr Berufsfeld von technischen Neuerungen betroffen ist oder Sie beruflich neue Wege gehen möchten, eröffnet Ihnen ein Berufswechsel neue Möglichkeiten.

Quereinstieg, Umschulung, berufliche Weiterbildung – es gibt viele Möglichkeiten, in einem neuen Beruf durchzustarten. Es gilt, das neue berufliche Ziel zu definieren, zu prüfen, auf welchem Weg man es erreichen kann und zu klären, welche Voraussetzungen in der eigenen beruflichen Vita und der eigenen persönlichen Situation gegeben sein müssen, um einen Zugang zu dem neuen Beruf finden zu können.

Umschulung. Warum?

Die Umschulung kann den Beginn einer völlig neuen beruflichen Laufbahn markieren. Anders als bei einer üblichen Fort- oder Weiterbildung geht es bei der Umschulung aber nicht darum, seine Qualifikationen und Kompetenzenzu erweitern oder für den erlernten Beruf notwendige Fähigkeiten dazu zu lernen, sondern darum, die Grundlage für eine ganz neue Tätigkeitzu schaffen, die mit dem bisherigen Job in keinem Zusammenhang stehen muss. Also den Beruf komplett zu wechseln.

Umschulung. Wann?

Gründe für die Notwendigkeit zu einer Umschulung können zum Beispiel gesundheitliche sein, ein Arbeitsunfall beispielsweise aber auch eine Krankheit oder eine bleibende physische Einschränkung wie ein Bandscheibenvorfall. Das heißt: Man kann seinen Beruf nicht mehr ausüben sondern MUSS wechseln. Auch Arbeitslosigkeit kann ein zwingender Grund für eine Umschulung sein – die Arbeitswelt ist kontinuierlich im Wandel, manche Berufe verschwinden einfach, andere verändern sich so rasant, dass bestimmte Bereiche einfach wegfallen wie zum Beispiel aktuell in der Autoindustrie oder in der IT- und Elektronikbranche. Auch Wiedereinsteiger – oft Mütter und Väter nach der Elternzeit – bekommen den Wandel zu spüren und finden schwer in ihren Beruf zurück. Auch hier kann eine Umschulung helfen.

Und – last but wirklich not least – man hat erkannt, dass man im erlernten Beruf keinesfalls nicht glücklich wird und sich die kommenden Jahre oder gar Jahrzehnte nicht Tag für Tag acht Stunden lang quälen will: ein wichtiger Grund, über eine Umschulung nachzudenken, psychische Belastung begünstigt Krankheiten, weiß man ja. Dank einer staatlich geförderten Umschulung kann der Karriereschritt gelingen – für die Finanzierung der Umschulung, eine mögliche Förderung, spielen die Gründe eine wesentliche Rolle.

Eine Umschulungsmaßnahme kann rein schulisch oder dual (betrieblich oder überbetrieblich) durchgeführt werden. Bei der dualen Umschulung findet der praktische Teil der Ausbildung in einem Betrieb statt, der theoretischen Teil in der Berufsschule oder Berufsfachschule. Ergänzend müssen meist Praktika absolviert werden.

Umschulung in Teilzeit?

Ja. Eine Umschulung in Teilzeit ist möglich. Bei dieser sogenannten Teilzeit-Methode wird die wöchentliche Arbeitszeit um ein Viertel oder mehr gekürzt. Die Berufsschule besuchen Sie dafür in Vollzeit. Gedacht ist das Modell vor allem für Eltern, die Berufswechsel und Kinderbetreuung unter einen Hut bekommen müssen. Eine weitere Alternative ist Fernunterricht oder gar ein Fernstudium. Der Nachteil: Nicht jede Umschulungsmaßnahme lässt sich per Fernlernen absolvieren. Zudem dauert ein solches Fernstudium häufig länger als zwei Jahre und muss teils auch privat finanziert werden.

Umschulung. Wissenswertes

Geregelt ist die Umschulung in §1, Absatz 5 des im Berufsbildungsgesetzes. Mit ihr soll erreicht werden, dass Arbeitnehmer flexibel auf die Veränderungen des Arbeitsmarktes reagieren können. Die meisten Umschulungen in Deutschland werden von Rentenversicherung, Jobcenter oder Arbeitsagentur gefördert und finanziert. Dieser Prozess dauert bis zu zwei Jahre – abhängig von der beruflichen Vorbildung des Arbeitnehmers.

Übrigens: Die Umschulung ist nur ein einziger Weg zur beruflichen Neuorientierung. Lassen Sie sich nicht entmutigen, falls man Ihnen nicht gleich eine Förderung zusagt. Es gibt so viele Wege, beruflich mehr Erfüllung zu finden.

Neustart – als beruflicher Quereinsteiger

Fehlende Perspektiven, enge Grenzen, anstrengende Chefs, langweilige Aufgaben… viele Menschen sind unzufrieden oder sogar unglücklich in ihrem Beruf und fragen sich, wie ein beruflicher Neustart aussehen könnte. Quereinstieg kann die Antwort sein.

Manche Quereinsteigerjobs wegen Fachkräftemangels gefördert

In manche Berufe kann man nur wechseln, wenn man vorher mit einer bestimmten Ausbildung oder einem bestimmten Studium die notwendige Qualifikation dafür erworben hat. In anderen Berufen wird dagegen keine bestimmte Ausbildung vorausgesetzt und ein Quereinstieg lässt sich unabhängig von der vorhandenen beruflichen Qualifikation realisieren. Einen Vorteil hat man, wenn man Tätigkeiten, die die neue Stelle umfasst, auch schon im aktuellen Beruf ausgeübt hat.

Gut zu wissen: In bestimmten Branchen gibt es einen Mangel an Fachkräften – zum Beispiel in Pflege oder Erziehung. Darum wurden besondere Bildungswege geschaffen, die den Quereinstieg in die entsprechenden Berufe erleichtern.

Quereinsteigerjobs in fast allen Branchen

Ein Berufseinstieg als Quereinsteiger ist im deutschen Ausbildungssystem nicht vorgesehen –eigentlich. Dennoch hat sich das Konzept in fast allen Branchen durchgesetzt und bietet die Möglichkeit, trotz fehlender Ausbildung in eine Branche einzusteigen – in viele Berufe, nicht in alle. „Geschützt“ sind vor allem die vielen Tätigkeiten als Freiberufler im medizinisch-psychologischen und juristischen Bereich. Fazit jedoch: Es bleiben immer noch viele, viele Berufe, in die man sich als Quereinsteiger hinein entwickeln kann, wenn man die Bereitschaft zu Veränderung und Weiterentwicklung mitbringt und gern neue Erfahrungen macht.

Quereinsteiger mit 30, 40 und 50 brauchen viel Motivation und Elan

Quereinsteiger sind erstmal fachfremd in dem Bereich, in den sie wechseln, in jedem Alter. Sie haben keine klassischen Nachweise über Studium oder Ausbildung, die auf den Job vorbereitet hätten oder die von Arbeitgebern üblicherweise als Voraussetzung für die Einstellung erwartet werden. Dafür sind sie oft hochmotiviert und engagiert, denn sie haben ein klares Ziel und großes Interesse für die Branche und die Tätigkeit. Für viele Arbeitgeber zählt das viel.

Wenn man sich um einen Quereinsteigerjob bewirbt…

…sollte man mit seinen „Pfunden wuchern“, sprich: seine Stärken in den Vordergrund stellen

… sollte man selbstbewusst bleiben, Vergleiche mit den Kollegen meiden. Sie wissen ja, dass Sie fachfremd sind. Dafür sind Sie auch nicht betriebsblind wie viele, die schon lange in dem Beruf arbeiten, sondern bringen einen freien Blick und frischen Wind mit

… sollte man die eigene Lernbereitschaft betonen

… sollte man deutlich machen, was man im Berufsleben bereits für Erfahrungen gesammelt hat

… sollte man das eigene Netzwerk nutzen, Referenzen angeben (den letzten Beruf, Praktika, Jobs, Fort- und Weiterbildungen etc.).

… sollte man bereit sein, für die Zeit der Einarbeitung finanzielle Abstriche in Kauf zu nehmen.

Eine Frage muss jeder Quereinsteiger beantworten: Welche Vorteile bieten Sie dem Unternehmen im Vergleich zu einem Arbeitnehmer, der aus der Branche stammt? Behalten Sie, wenn Sie antworten, Ihren Fokus auf den eigenen Stärken, Erfahrungen und relevanten Kompetenzen – und machen Sie Ihrem potenziellen Arbeitgeber deutlich, dass jemand von „außen“ prädestiniert ist für neue Impulse und innovative Ideen und damit ein Gewinn für das Unternehmen.

Berufliche Veränderung geplant? Neuer Job angedacht?

Wenn man einen wichtigen Bereich seines Leben vollkommen umkrempelt – und ein beruflicher Neustart ist nichts anderes – sollte man das überlegt tun. Die eigene Motivation hinterfragen, die Chancen klären, den Aufwand prüfen, abwägen. Ein neuer Job kann ein Segen sein und das ganze Leben verändern. Oder er kann ein Reinfall sein und enorm verunsichern – wenn man sich nicht wirklich klar gemacht hat, was eigentlich alles an der Veränderung und der neuen Herausforderung hängt.

Berufscoaching lohnt sich!

Als Ihr Coach unterstütze ich Sie unter anderem dabei…

… Ihre Ausgangslage grundlegend zu analysieren und Perspektiven zu entwickeln

… sich von Ihren Erwartungen zu lösen, klar zu sehen, realistische Ziele zu formulieren

… sich Ihre Stärken, Ihr Potenzial bewusst zu machen

… sich intensiv und ganz konkret mit Ihrem neuen Berufswunsch zu beschäftigen

… Chancen und Risiken zu formulieren und abzuwägen

… Alternativen zu finden

… zu recherchieren und Ihre ganz individuellen Möglichkeiten herauszukristallisieren

Wie ein Berufscoaching konkret aussieht und was Sie erwarten können, erfahren Sie in Zusammenarbeit mit mir.

FAQ – Beruflich verändern: Warum?

Bin ich hier noch richtig? Ist es wirklich das, was ich die nächsten zehn Jahre machen möchte? Solche Gedanken treiben wohl jeden Berufstätigen irgendwann um. Und besonders dann, wenn’s gerade unangenehm ist, stressig, unerfreulich mit Kollegen und/oder dem Chef.

Wallen die Gedanken nur punktuell auf kein Grund zur Sorge – und auch kein Grund, sich beruflich sofort verändern zu wollen. Anders sieht es aus, wenn Sie bereits seit langer Zeit unzufrieden sind und sich mit Ihrem jetzigen Beruf nicht mehr identifizieren können, Ihre Arbeit als nicht sinnstiftend empfinden.

Aus diesem Gefühl resultiert eine Vielzahl der beruflichen Veränderungen. Irgendwann bahnt sich die Unzufriedenheit einen Weg und führt zu einer Erkenntnis: Niemand kann sich über Jahre hinweg schön reden, dass er Tag für Tag etwas tut, das er eigentlich gar nicht möchte. Dann ist es soweit – eine Entscheidung muss her: Entweder ich finde mich ab und versuche durchzuhalten. Oder ich entscheide mich, etwas an meiner beruflichen Situation zu verändern.

Beruflich verändern: Woran merke ich, dass es Zeit wird?

Zwölf gute Gründe für eine berufliche Veränderung

  1. Wenn Sie sich nach Neuem sehnen.
  2. Wenn Sie nur noch funktionieren.
  3. Wenn Ihnen etwas fehlt, das im Beruf wirklich wichtig ist: Gestaltungsspielraum, Mitbestimmung.
  4. Wenn Sie sich in Ihrem Team nicht mehr wohlfühlen.
  5. Wenn sich Ihre Werte und Wünsche und Prioritäten verändert haben und nicht mehr zu Ihrem aktuellen Job zu passen scheinen.
  6. Wenn Sie sich mit Ihrem Unternehmen oder seinen Produkten nicht mehr identifizieren können und inzwischen für andere Themen brennen.
  7. Wenn Sie keine Anerkennung erhalten.
  8. Wenn Sie „montags schon kotzen“ möchten.
  9. Wenn Ihnen die Lebensfreude abhanden kommt.
  10. Wenn Ihre berufliche Unzufriedenheit Ihr Privatleben belastet.
  11. Wenn Sie Ihre Arbeit als sinnlos empfinden.
  12. Wenn Sie keine Energie mehr haben.

Beruflich verändern: In welche Richtung?

Ich möchte mich beruflich verändern – das klingt erst einmal schön und gut, doch allgemeiner könnte man seinen Wunsch nicht formulieren. Hand in Hand mit der Entscheidung zu einer beruflichen Neuorientierung sollte daher immer die Frage gehen: Wo genau hakt es denn? Was genau will ich eigentlich verändern und in welche Richtung soll es gehen? Wesentlich hierbei ist die umfassende Analyse Ihrer aktuellen Situation und die klaren Definition der Ursachen und Gründe, die für die berufliche Veränderung sprechen: Sind Sie auf der Suche nach neuen Herausforderungen, macht Ihr Job und die tägliche Arbeit Ihnen keinen Spaß mehr oder liegen die Gründe eher beim Unternehmen oder dem Arbeitsumfeld?

Erst mit diesem Wissen nämlich können Sie nach genau der Lösung suchen, die für Sie optimal ist, denn die Wege der beruflichen Veränderung können ganz unterschiedlich aussehen:

  • ein Wechsel innerhalb des eigenen Unternehmens
  • ein Wechsel des Arbeitgebers
  • der Sprung in eine andere Branche
  • eine völlig andere berufliche Richtung

Aus dieser ersten Entscheidung entwickeln sich die Maßnahmen für eine berufliche Umorientierung: Was müssen Sie tun, um ihre berufliche Veränderung vollziehen zu können?

Was genau nötig ist, hängt vom individuellen Einzelfall und Ihren persönlichen Vorstellungen ab. So kann es für den beruflichen Wandel bereits ausreichen, dass Sie einige Bewerbungen (intern oder extern) verschicken und sich bei Vorstellungsgesprächen gut präsentieren. Vielleicht ist aber auch eine Weiterbildung oder gar eine Umschulung nötig.

Möglichkeiten gibt es also verschiedene, doch müssen Sie herausfinden, was für Sie das Beste ist und was genau Sie am Anschluss an die berufliche Veränderung machen wollen.

Beruflich verändern: Wie gehe ich es ganz praktisch an?

Sie wissen nun, wo es hingehen soll, jetzt heißt es: Geben Sie sich Zeit.

Überstürzte Veränderungen enden meist nicht so, wie man es sich vorgestellt hat und auch potenzielle Arbeitgeber erkennen leider oft schnell, wenn man sich nicht aus Leidenschaft und Motivation, sondern aus einer Notlage heraus bewirbt. Wenn Sie überlegt handeln, können Sie auch in Bewerbungen deutlich machen, aus welchen Gründen Sie die berufliche Veränderung anstreben, was Sie sich davon erwarten und was es dem neuen Unternehmen bringt.

Holen Sie sich Unterstützung

Lassen Sie sich coachen. Erkennen Sie die Indikatoren, die den Wunsch zur beruflichen Veränderung in Ihnen geweckt haben. Machen Sie sich Ihre Stärken und Fähigkeiten bewusst. Richten Sie den Fokus auf die Zukunft, die Dinge, die Sie schon mitbringen und noch lernen wollen. Gewinnen Sie Mut und Zuversicht, lassen Sie sich im Prozess begleiten.

Formulieren Sie klare Ziele, machen Sie sich einen Plan

Je klarer Sie Ihr(e) Ziel(e) definieren und formulieren, desto leichter ist es, einen konkreten Plan zu entwickeln. Das, was Sie wollen in ein, zwei Sätzen auf den Punkt zu bringen und schriftlich festzuhalten, lohnt sich. Entwickeln Sie einen Plan mit Teilzielen, die klar terminiert sind. Halten Sie sich an Ihren Plan.

Klären, ob und welche Weiterbildung(en)/Umschulungen nötig sind

Um sich in eine neue Richtung zu orientieren wird zumindest eine Fortbildung notwendig sein, um Ihre Fähigkeiten anzupassen. Weiterbildungen werden teilweise sogar gefördert, entsprechende Angebote finden Sie zum Beispiel im KursNET der Arbeitsagentur.

Probieren Sie aus

Auch Berufserfahrene überzeugen sich am besten „live“, ob der neue Job das hält, was sie sich davon versprechen. Machen Sie ein Praktikum, wenn Sie etwas ganz Neues beginnen wollen. Arbeiten Sie zur Probe, wenn Sie innerhalb Ihres Unternehmens die Stelle wechseln wollen. Fühlen Sie, wie es Ihnen in dem neuen Arbeitskontext geht, bilden Sie sich eine Meinung, wägen Sie ab.

Geben Sie sich Zeit

Veränderungen dauern ihre Zeit – berufliche Veränderungen auch. Geben Sie sich die Zeit. Gut Ding will Weile haben – platt, aber wahr. Reflektieren Sie jede Entscheidung und jeden Schritt in Richtung neues Team, neue Position oder ganz neuer Job. Spüren Sie nach: Fühlt es sich gut an? Stimmt die Richtung? Oder muss ich nochmal neu denken?

Beruflich verändern: Welche Wege gibt es?

Quereinstieg, Umschulung, berufliche Weiterbildung – es gibt viele Möglichkeiten, in einem neuen Beruf durchzustarten. Es gilt, das neue berufliche Ziel zu definieren, zu prüfen, auf welchem Weg man es erreichen kann und zu klären, welche Voraussetzungen in der eigenen beruflichen Vita und der eigenen persönlichen Situation gegeben sein müssen, um einen Zugang zu dem neuen Beruf finden zu können.

Jobwechsel durch Umschulung

Anders als bei einer üblichen Fort- oder Weiterbildung geht es bei der Umschulung aber nicht darum, seine Qualifikationen und Kompetenzen zu erweitern oder für den erlernten Beruf notwendige Fähigkeiten dazu zu lernen, sondern die Grundlage für eine ganz neue Tätigkeit zu schaffen, die mit dem bisherigen Job in keinem Zusammenhang stehen muss. Also den Beruf komplett zu wechseln. Wenn eine Umschulung erforderlich ist und das auch nachgewiesen werden kann, ist eine Förderung seitens der Agentur für Arbeit möglich (Umschulung aus gesundheitlichen – auch psychosozialen – Gründen, Umschulung für Wiedereinsteiger, Umschulung für Arbeitnehmer, deren Beruf durch gesellschaftliche Veränderung nicht mehr nachgefragt ist etc.)

Jobwechsel durch Quereinstieg

In manchen Berufen wird keine bestimmte Ausbildung vorausgesetzt und ein Quereinstieg lässt sich unabhängig von der vorhandenen beruflichen Qualifikation realisieren. Quereinsteiger gibt es mittlerweile in fast allen Branchen, Ausnahmen sind freiberufliche Tätigkeiten im medizinisch-psychologischen und juristischen Bereich. Es lohnt sich, über einen Quereinstieg nachzudenken, wenn man die Bereitschaft zu Veränderung und Weiterentwicklung mitbringt und gern neue Erfahrungen macht.

Jobwechsel durch Weiterbildung

Wer die Position oder gar den Beruf wechseln will, sollte sich auf eine Weiterbildung einstellen und die neuen Kompetenzen entwickeln, die der neue Job erfordert. Aber nicht nur dann, sondern auch wenn man den Eindruck hat, auf der Stelle zu treten und intellektuell nicht genug gefordert zu sein, kann eine Weiterbildung Impulse für Veränderung und sogar eine neue Richtung geben. Gute Weiterbildungsangebote findet man zum Beispiel im KursNET der Agentur für Arbeit https://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs/, bei der Industrie- und Handelskammer https://ihk-weiterbildung.de/oder beim Bundesinstitut für Berufsbildung https://www.bibb.de/. Darüber hinaus gibt es viele private Seminar- und Kursanbieter und Fernstudiengänge. Auch Berufsverbände bieten Weiterbildungen an.

Fazit: Berufliche Neuorientierung ist normal und zahlt sich aus

Menschen verändern sich. Die Arbeitswelt verändert sich. Die Zeiten, in denen man einen Beruf lernte und ihn bis zur Rente ausübte sind unwiederbringlich vorbei. Schlimm? Keineswegs. Es gibt so viele Möglichkeiten sich beruflich zu verändern, sich neu zu orientieren und das Berufsleben an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Nie war es leichter als heute, auf dem Arbeitsmarkt Tätigkeiten zu finden, die der eigenen Persönlichkeit und der eigenen jeweiligen Lebensphase entsprechen. Ob durch Umschulung oder Weiterbildung mittels Quereinstieg oder mit Hilfe von Praktika und Volontariaten – es gibt viele Möglichkeiten, sich beruflich zu verändern. Für jede berufliche Veränderung gilt: Sie ist selten bequem. Sie fordert denjenigen, der sich verändern will – intellektuell, fachlich und menschlich. Und ist gleichzeitig der Weg zu einem neuen „Ich“, einem neuen Selbstverständnis. Berufscoaching erleichtert und bereichert diesen Weg.

Quellen und interessante Links

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